Samstag, 29. August 2009




Sie bog in eine Straße ein, welche, wie alle in dieser Gegend, mit
duftenden Linden gesäumt war.
Es war die Gegend der Reichen, welche hier ihre Villen bewohnten,
eine prunkvoller als die andere.
Mit einem großen Garten, mit Schwimmbecken und Hollywoodschaukel
und sonstigem Drum und Dran.
Es duftete nach den Lindenblüten, nach den Blumen.....
Stefan kam es vor, als ob sich hier die Welt von nichts betrüben liesse,
als ob hier das Glück mit allen Göttern wohne, von Zeus zu Apollo....
Ein bitteres Lächeln huschte über seine Lippen.
Was hatte er, der nichtsahnende Dummkopf, sich da bloß eingebildet?
Ein solches Mädchen sollte ihm die Gunst schenken, ihm, dem Nichts....
Sicher hatte sie so viele Verehrer und Freunde, daß sie
sich ihrer kaum erwehren konnte!
Er sah sie anmutig die Stiegen hochlaufen, welche zu der auf 
einem kleinen Hügel erbauten Villa hochführten.
Reinweiß waren die Stiegen und reinweiß die Villa,
umgeben von einem Rasen, in dem kein Unkraut zu erspähen war.
Dahinter mußte wohl ein großer Garten angelegt sein.
Hier, also, hier wohnte dieses Mädchen, das ihn an eine wunderbare Fee erinnerte, 
die aus einem Märchenbuch entflohen war, um den Menschen
Glück zu bringen....
Mit zitternden Händen griff Stefan in seine Jackentasche, holte
ein Päckchen Zigaretten heraus und zündete sich eine davon an.
Hastig zog er den Rauch ein.
Er stand hinter einem der mächtigen alten Lindenbäume verborgen
und sah zu der anderen Straßenseite zu der wunderschönen, im19.Jahrhundert
erbauten Jugendstilvilla, in der er das fremde Mädchen wußte.
Ein kühler Wind kam auf und Stefan Richter stellte den Kragen seiner
Jacke auf.
Er wußte selber nicht, was er hier wollte, irgendwas, etwas, eine Macht,
die zwang ihn, hier zu warten, hier zu stehen und auf dieses
Haus zu starren.
Da flammte hinter einem Fenster Licht auf und er sah eine Gestalt
hin und her gehen.
Neben dem Fenster war ein Balkon und er konnte Blumen erkennen,
die am Gitter angebracht waren.
Jetzt öffnete sich das Fenster.
Stefan hielt den Atem an . das Mädchen sah hinaus.
Sie hatte einen hauchdünnen Morgenmantel um die Schultern, das
konnte er genau erkennen.
Sie streckte die Arme aus, als wollte sie die ganze Welt umarmen.
Tief sog sie die Nachtluft ein, dann ging sie vom Fenster fort.
Stefan starrte noch dorthin, als schon längst das Licht erloschen war.
Die Zigarette zwischen seinen Fingern war schon ausgeglüht, er 
bemerkte es nicht.
Ein Betrunkener, der die Straße entlang torkelte und "Oh sole mio" aus voller 
Kehle gröhlte, schreckte den jungen Mann auf.
"Schlaf gut, kleine Prinzessin! Ich wäre glücklich, dürfte ich Dein Prinz sein, der dich
für immer glücklich macht!" flüsterte er und wandte sich rasch zum Gehen.
Wie gehetzt lief er durch die dunklen Straßen, bis er endlich vor dem Gemeindebau
stehenblieb, in welchem seine Mutter und er wohnten.
Ein bitteres Lachen kam von seinen Lippen, er lachte und merkte gar nicht, 
daß sich Fenster öffneten und Leute über ihn schimpften.
Sein Lachkrampf wandelte sich in stumpfe Gleichgültigkeit um, als
er die Treppe wie ein alter Mann emporschlich. Als er eine Tür
öffnen wollte, war es die Falsche.
Endlich war er im richtigen Stockwerk, seine Mutter kam ihm im
Schlafrock entgegen.
Sie hatte es schon oft genug erlebt, daß der Sohn spät nach Hause kam, manchmal 
angetrunken, manchmal verwundet von einer Rauferei.
Aber als sie nun in sein Gesicht sah, murmelte sie erschrocken:
"Junge, Junge, was ist geschehen?!"
Er antwortete nicht, sondern ging an ihr vorüber in die Diele und
hängte seufzend seine Jacke an den Haken.
Im Wohnzimmer ließ er sich auf die Couch fallen.
Die Mutter blieb in der Tür vom Zimmer stehen, sie war ratlos.
Was war mit diesem jungen Mann, der ihr Sohn war, in
den letzten Stunden geschehen?
Sie sah auf seine Hände, die klamm waren vom kalten Wind, 
der durch die Straßen heulte.
Langsam ging sie zu dem kleinen Schrank, auf welchem
der alte Fernseher stand, holte eine Flasche Weinbrand heraus und
füllte ein Glas damit voll.
Dann setzte sie sich zu ihm und meinte:"Da, trink," und drückte ihm das Glas
in die Hand."Trink, Stefan!" Erst zögernd, dann wie durstig trank
er den Alkohol aus und stellte das Glas neben sich auf den Boden.
Die Mutter nahm seine kalten Hände zwischen ihre und sprach leise, aber
eindringlich zu ihm:"Du brauchst mit nicht zu sagen, was dich 
sosehr bedrückt, Junge. Aber vielleicht wäre es besser, du
erzählst es deiner alten Mutter, hm?"
Er presste die Lippen aufeinander und sie sah, wie es
in seinem Inneren kämpfte. "Was ist geschehen, wer hat dir etwas zuleide
getan, hast du Schmerzen? So wie heute habe ich dich noch nie gesehen!"
"Ich weiß es selber nicht, Muttern, nein, ich weiß es wirklich nicht,"murmelte
der Sohn. Plötzlich füllten sich seine Augen mit Tränen.
Erschüttert nahm sie seinen Kopf und drückte ihn an ihre Brust.
Mechanisch strichen die abgearbeiteten Hände über das volle dunkle Haar.
'Es ist genau so, als Stefan noch ein kleiner Bub war, es ist nicht
viel anders...nur daß Kurt damals bei uns war,' dachte die gütige Frau.
Als er sich beruhigt hatte, kam es wie eine Sturzflut über seine Lippen:
"Mum, ich weiß mir keinen Rat, ich kenn' mich selber nicht mehr, das ging
zu schnell, ich komm' mir so schäbig vor gegen dieses schöne und
stolze Mädchen..Mum!"
"Ich weiß....,"murmelte die Frau und lächelte weise.
"Was Mum - was weißt DU?!" fragte der Sohn drängend.
Seine Augen hingen wie gebannt auf ihren Lippen, in einer einzigen Frage.
Im Grunde wußte er die Antwort selbst, aber er wollte sie nicht wahrhaben.
Er ballte die Fäuste.
"Mum,"kam es bittend von dem sensiblen Mund.
"Ein WUnder ist geschehen, auf das ich schon sehr lange
gewartet habe und zu Gott gebetet habe,weil es schon notwendig war,
denn so konnte es mit uns, besser, mit dir konnte es so nicht weitergehen, Stefan!"
"Mum,"bettelte er,"spanne mich nicht so auf die Folter!"
"Du hast dich verliebt in dieses stolze Mädchen, mein Sohn!"
Gerührt sahen ihn diese Augen an, die soviel Wärme ausstrahlten, un ein 
Lächeln überflog die Lippen der Mutter.
Sie strich ihm das wirre Haar aus der Stirne.
"Mum...das es nicht die übliche Leidenschaft ist,
habe ich gefühlt. Es ist nicht diese schmutzige Begierde,
die mich zu Susi und Gina und wie sie alle heißen mögen...die mich zu denen 
hingezogen hatte. Die Weiber, die sich alle für ein paar Pfifferlinge oder
Versprechungen hingeben. Das, was ich fühle ist eine Gnade Gottes - jawohl!"
Er hob den Kopf und ein stolzes Lächeln umspielte seinen Mund.
"Das ist eine Gnade, wenn man so etwas Schönes, so etwas Großes fühlen darf!
Mum, es ist alles so rein und ausfüllend, oh, ich täte für dieses 
Mädchen alles machen, alles, arbeiten --Arbeit  --Mum,
gleich morgen zieh' ich los, ich muß unbedingt eine Stellung bekommen,
unbedingt. Ich muß ihr doch etwas bieten können - oh Mum, verzeih mir, daß
ich dir so lange auf der Tasche gelegen bin, verzeih mir all
die Bemerkungen...und sei nicht böse, daß dieses Mädchen....daß ich 
sie so - ja -daß ich sosehr gerne habe, Mum, nicht wahr, bu bist mir nicht böse...."
"Dummkopf, mein Dummkopf, mein Kind, wie könnte ich dir jemals ernstlich
böse sein! Ich bin so froh und glücklich, daß du nun endlich auf dem richtigen
Pfad bist, ich bin Gott so dankbar, nun bist du wieder mein Junge,
wie du damals warst, als...als...er starb...."
Tränen liefen über ihr Gesicht, sie konnte den Tod des geliebten
Mannes nicht überwinden.
"Mum,"murmelte der Sohn und nahm sie tröstend in die Arme.
"Du hast ja mich, Mum, du hast ja mich, nicht weinen, Mum!"
"Jaja, mein Sohn, ich habe ja dich. Ich wünsch dir
alles Glück auf Erden und daß du im Leid immer stark bleibst, Kind, ich hab'ja dich....,"murmelte die Mutter und wandte sich schnell ab.
Der Sohn brauchte nicht das Wissen sehen, das in ihren Augen stand.
'Wie lange noch, mein Sohn, wie lange noch -
und ich bin endgültig alleine?'
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Fortsetzung folgt

1 Kommentar:

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