Montag, 24. August 2009

VORWORT
Ein Mädchen, hübsch, jung, reich, das alles hat,
was sich ein Mensch nur wünschen kann:
Schöne Kleider, ein prunkvolles Zuhause, 
Eltern, die ihr jeden Wunsch erfüllten...
Tja, von außen hin
scheint es uns wirklich, daß diesesMädchen von Gott sehr 
bevorzugt worden ist.....
Aber diesem Mädchen fehlte das Größte, das man mit keinem Reichtum
bezahlen kann....LIEBE.
Ihren Eltern, den reichen Elektrofabrikanten Martell,
ging es nur darum, Geld zu scheffeln und es wieder auszugeben.

Man fuhr in einer Luxuslimousine, ging in wertvollen Pelzen,
mit sündteurem Schmuck behangen....
Während der Vater den ganzen Tag in der Fabrik war,
saß die Mutter beim Friseur, probierte Kleider bei den Schneiderinnen,
war auf zahlreichen Pferderennen, bei Freundinnen, beim Juwelier oder
besprach die nächste Party mit Philipp, dem dicken englischen Diener, welcher
Chef  von Elsie, dem Dienstmädchen und Lotte, der Mamsell, war.
Oder Frau Martell war bei der Maniküre und nachher bei einer Modeschau, 
wenn nicht dort, dann machte sie einen Ausritt auf dem Landgut Rangau, welches
in Familienbesitz war.
Auch spielte das Ehepaar gerne Bridge im Freundeskreis....
Und ein Drittel des Jahres waren sie auf Reisen.
Daniela, das einzige Kind des Ehepaares, wurde von mehreren Erzieherinnen erzogen
und war lange Zeit in einem Internat.
Wo blieb da noch Zeit für die kleine Danni, die sich so nach Liebe sehnte,
wie wohl selten ein armes Kind - ja, Danni war ärmer als so manch armes Kind.
Wer hatte ihr schon zugehört, wenn sie ihre Probleme, ihre kleinen Sorgen und Nöte, 
ihre Erlebnisse schildern wollte.
Wer wußte schon von ihrer Sehnsucht nach Liebe und Verständnis?
Wer? Niemand.
Viel zu sehr war man mit sich selbst beschäftigt....
Blättern wir weiter....ein junger Mann, ziemlich leichtsinnig,
wie es scheint - doch sehen wir tiefer...
Stefan Richter, ein Nichts, eine Null, ein Taugenichts und
Mädchenverführer, ein Stellungsloser - durch eigene Schuld wohlgemerkt.
Stefan war ein Wunschkind und die Eltern hatten mit Liebe
nicht gespart, doch der Vater starb, die Mutter blieb allein mit dem Jungen,
der sehr an seinem Vater gehangen hatte und der feste Wille,
etwas zu schaffen, zu leisten und dem Vater zu beweisen, daß
auch er es konnte, wenn er wollte, der schmolz wie Schnee in der Frühlingssonne.
Bis zu ihrer Pensionierung ging die Mutter arbeiten....
Stefan Richter sehnte sich nach der großen Welt, 
er wollte auch ein schönes Auto fahren, eine Villa besitzen, 
Reichtum, Dienstboten....und alles haben, was man sich nur wünschen konnte.
Er war verblendet in seinem Wunsch, der ausbrach, als der Vater gestorben war, das Vorbild...
nun sah er nach ferneren Sternen....
Zu was sollte er da arbeiten, er würde nie mehr werden,
als er war, wem sollte er beweisen, daß er ein ganzer Kerl war - der Mutter?
Die liebte ihn auch so ... und sich selber....er hielt von sich nichts.
Er spielte bei den Mädchen der großen Mann.
Er war hübsch, der Stefan Richter und die Mädchen zeigten sich 
gerne mit ihm. So mancher bewundernter Blick folgte ihm, so manches Mädchenherz
gehörte ihm, aber er war nie mit dem Gefühl dabei.
Er lebte daneben, an sich vorbei......
Was für ein Gegensatz zwischen zwei Menschen...
und doch sind sie sich so gleich...
Scheinbar von außen hin glücklich mit der Welt, in welcher sie lebten.
Doch blickt man tiefer in einen Menschen, 
kann man in seiner Seele lesen wie in einem Buch, 
dauert es auch sehr lange, bis man diesen Menschen begreift,
bis man begreift, daß es oft das Gegenteil ist, das ihn bewegt, als das,
was er vorgibt zu sein.
Aber Du, der das liest, sag', ist's nicht wichtiger, 'wie' der Mensch ist,
als das, 'was' er hat....?
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Vielleicht hat Euch ja der Anfang, das Vorwort schon mal gefallen.
Würde mich freuen.....

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