Donnerstag, 8. Oktober 2009

Danni und Stefan kehrten in ein vornehmes Lokal ein.
"Ist das nicht alles viel zu teuer für uns, Stefan?"fragte Daniela Martell etwas bang, nach dem sie die Speisekarte studiert hatte.
"Für unseren letzten Münchner Abend nicht, Danny,"sprach er beruhigend.
Sie preßte die Lippen zusammen und mußte die Tränen unterdrücken.
"Nicht, Danny, nicht traurig sein, mein Lieb." Eindringlich sah er sie an und legte seine Hand auf ihre,"einmal werden wir vor aller Welt Mann und Frau sein!"
Sie versuchte zu lächeln.
Einmal - wann?
Die Stunden vergingen, zwei, drei....und so schön das Lokal und so wundervoll die Musik war....so richtig geniessen konnten beide diesen Tanzabend nicht.
Schließlich machten sie sich schweren Herzens auf den Heimweg.
Als sie an einem nahen Park vorbei kamen, zog Stefan Richter Danni auf eine Bank.
Immer wieder küßte er sie.
"Ich liebe dich, Danni, deine roten Lippen, deine Hände, deine Augen, dich - Danni! Du bist mein Leben, meine Liebe, mein Alles,Bambina!"
"Schau mich an, Stefan, wir sind gebunden aneinander, erfüllt und geheiligt unsere Liebe seit dieser schönen Nacht in der Hütte. Diese Zaubermacht nennt sich Liebe und da gibt es für keinen Menschen ein Entrinnen. Nur jener, der das fühlt, wird uns verstehen."
Er nickte zustimmend und lächelte.
"Erinnerst Du Dich, als wir zum ersten mal im Franzenspark waren? Dieser Abend wird auch immer in meinem Gedächtnis verbleiben, als ich dich zum ersten mal küssen durfte."
So hielten sie sich an den Händen, zwei junge Menschen, welche sich gegenseitig Kraft geben wollten für die schwere Zeit, die nun vor ihnen lag.
Langsam gingen sie wenig später durch das nächtliche München.
Wenn sie zwischen den Häusern und ihren Leuchtreklamen durchblickten, konnten sie den Sternenhimmel sehen.
Und aus einem offenen Fenster klang leise ein zärtliches Klavierspiel.
Zauber einer Nacht, Zauber von Abschied und Wehmut, unbeschreiblich melancholisch.

Da konnte Danni nicht mehr an sich halten und klammerte sich aufschluchzend an Stefan.
Der Gedanke, ihr Kind zurückzulassen, zerriß ihr beinahe das Herz.
"Weine nicht, kleine Danni, ich will keine Tränen sehen,"murmelte Stefan monoton und wie aufgezogen.
Sanft fuhr er ihr über das seidig dunkle Haar und wühlte kurz sein Gesicht darin.
"Wir haben doch schon alles hin- und her abgewogen, besprochen..Danni..ich sehe keinen anderen Ausweg.
Vielleicht ist alles falsch, was wir tun, aber sag', weißt du einen anderen Weg?"
Mit den Eltern brechen, wollte Danni nicht.
Und konnte auch nicht, da sie noch minderjährig war.
Noch einmal schlang sie ihre Arme um seinen Hals, sie küßten sich auf dem bereits fast menschenleeren Gehsteig, dann gingen sie nach Hause.
Nach Hause?
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Klara war in ihr Zimmer gegangen, als sie das junge Paar heimkommen hörte.
Sie wollte sie nicht stören.
Als sie später trotzdem leise aus ihrer Zimmertür schlich, um sich ein Glas Milch zu holen, da  ihre Gedanken sie nicht einschlafen liessen, hörte sie im Zimmer von der kleinen Familie eine Stimme, die so unwahrscheinlich schön klang.
Daniela sang ihrem Kind ein Wiegenlied.
Gerührt wandte sich Klara ab und ging in die Küche.
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Im Bett liegend weinte Danni still in ihr Kissen.
Sie wollte Stefan schlafen lassen, aber er hörte und spürte es sehr genau.
Und es tat ihm weh, wie sehr sie litt.
"Danni,"flüsterte er, "komm' her zu mir, wein' doch nicht. Schau, der Mond scheint herein...was soll sich denn der Gute denken. So ein trauriges Mädchen...weint...und hat doch keinen Grund dazu....sie hat ein Kind und einen Mann, der sie über alles liebt. Nun, was ist, Liebes, du mußt es so sehen....dann sieht doch alles gleich wieder besser aus, hm?" Banal kamen ihm seine Worte vor, aber er war hilflos dem Schmerz gegenüber.
Danni wußte, daß er sie trösten wollte und es gab ihr wieder etwas Kraft. Zugleich fühlte sie sich in seinen Armen gut aufgehoben, geborgen.
"Es tut so weh....da...im Herzen...."
"Das kleine Herzerl hat schon viel ertragen müssen, nicht wahr? Die Zeit geht vorbei und wir werden glücklich sein, Liebes!"
Sie nickte.
"Ich bin jung. Ich werde warten. Dann werden wir alle vereint zusammen leben!"
"So ist's schon besser. Morgen lacht dir die Sonne die Sorgen aus dem Herzen, mein Kleines."
'Wenn dem nur so wäre,'dachte sie und schmiegte sich enger an den geliebten Mann.
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Fortsetzung folgt

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